Edith Stein Tagung 2019

Jahrestagung der Edith Stein Gesellschaft Österreich „KEINE FRAU IST JA NUR "FRAU"“

Jahrestagung der Edith Stein Gesellschaft Österreich 

„KEINE FRAU IST JA NUR "FRAU""

Den Auftakt zu den diesjährigen Edith Stein Tagen bildet die Edith Stein Tagung am 18. und 19. Oktober 2019 unter dem Titel "KEINE FRAU IST JA NUR "FRAU""

Details zur Tagung und Referenten auch auf der Website der Tagung: http://tagung.edith-stein-gesellschaft.at

Programm

Freitag, 18. Oktober 2019

18:00 Uhr, Karmelitenkirche Wien XIX.

Hl. Messe
Vorsitz: Regens Dr. habil. Tonke DENNEBAUM
Bischöfliches Priesterseminar Mainz

19:45 Uhr, Teresiensaal des Karmelitenklosters

Begrüßung durch P. Roberto Maria Pirastu OCD
Präsident der Edith Stein Gesellschaft Österreich

Eröffnungsvortrag von
Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Institut EUPHRat, Heiligenkreuz

Fruchtbare Freundschaft: Edith Stein und Gertrud von le Fort.

„Zu den weniger bekannten, aber fruchtbaren Freundschaften Edith Steins gehört die Dichterin Gertrud von le Fort (1876-1971). Auf Vermittlung Erich Przywaras SJ fand eine erste Begegnung um 1932 in München statt, der sich ein kleiner, aber markanter Briefwechsel anschloß. Le Fort war 1924 durch die „Hymnen an die Kirche“ und die anschließende Konversion 1926 ins Licht der katholischen Öffentlichkeit getreten, wirkte aber weit über den deutschen „Renouveau catholique“ hinaus. Hermann Hesse schlug sie für den Literatur-Nobelpreis vor; Carl Zuckmayer und Arthur Maximilian Miller schätzten sie ebenfalls außerordentlich.

Edith Steins Lektüre der großen Romane le Forts ist durch einen Brief mit eben dieser Lektüreempfehlung bekannt. Umgekehrt gab le Fort ein außerordentliches Zeugnis in ihrem Buch „Die ewige Frau“ von 1934, in welchem sie mit der „Frau unter dem Schleier“ ein Sinnbild des Frauseins entwarf – ausdrücklich von Edith Stein inspiriert. 

Diese Doppelbeziehung Stein – le Fort ist bislang wenig ausgeleuchtet.“

Samstag, 19. Oktober 2019

10:00 Uhr, Teresiensaal des Karmelitenklosters

Dr. Sophie Binggeli
Institut des Bernardins, Paris
Institut Notre Dame de Vie

Esther und Maria, zwei Frauen im Dienst des Friedens

„Ich bin eine sehr arme und ohnmächtige kleine Esther“ schreibt Edith Stein in einem Brief vom 31.10.1938, kurz vor der furchtbaren Kristallnacht. Am 13.6.1941 wird das Theaterstück Nächtliche Zwiesprache uraufgeführt; es stellt den Besuch der Königin Esther an die Priorin dar. 1940 erarbeitet Edith Stein die liturgischen Texte eines Gottesdienstes und des Stundengebetes zu Ehren Maria, Königin des Friedens.

Welches Band verbindet Maria und Esther? Hat die Frau ein besonderes Verhältnis zum Frieden? Anhand der biblischen, liturgischen und anthropologischen Überlegungen Edith Steins werden wir diese Fragen prüfen.

11:00 Uhr

Pause

11:30 Uhr

Dr. Claire Marie Stubbemann

Die Bedeutung der mystischen Erfahrung für die Berufung der Frau bei Edith Stein.

Welchen Stellenwert hat die mystische Erfahrung im anthropologischen Entwurf Edith Steins und welche Bedeutung kommt ihr in der spezifischen Berufung der Frau zu? Die Tatsache, dass Stein auf die Vereinigung mit Christus als einen unabdingbaren Anhaltspunkt für die weibliche Verwirklichung verweist, bringt ihre Überzeugung zum Ausdruck, dass das mystische Leben nicht nur dem weiblichen Sein entspricht, sondern dass die Frau zu ihrer tiefsten Verwirklichung auch dessen bedarf.

12:30 Uhr

Mittagspause

14:30 Uhr

Dr. Malgorzata Bogaczyk-Vormayr
Universität Posen

„’Das Ethos der Frauenberufe‘ als Beitrag zu Feminismus und Gender-Forschung?“

Das Thema des Vortrags weist schon auf die entscheidende aktuelle Herausforderung hin: die gesellschaftliche Pluralität. In einem solchen Kontext sollte „Pluralismus“ als Ziel der Pädagogik anvisiert werden im Sinne eines reflektierten Umgangs mit Pluralität. Das gilt auch für Wertefragen, die keinesfalls aus dem pädagogischen Programm ausgeschlossen werden dürfen. Die entscheidende pädagogische Frage lautet, wie mit Werte-Pluralität pädagogisch angemessen umzugehen ist.

15:30 Uhr

Pause

16:00 Uhr

DDr. Claudia Mariéle Wulf
Assoc. Professor für Moraltheologie, Tilburg

Menschsein – Frausein – Selbstsein

Edith Steins Sicht auf die Frau ist eingebettet in eine umfassende Anthropologie, eine Lehre vom Menschsein. Dieses Menschsein zeigt sich in zwei Geschlechtern mit je spezifischen Eigenschaften. Die Frau als virgo et mater, Jungfrau und Mutter, zu sehen und sie vom puer et pater, Jungen und Vater, abzuheben, ist zu Steins Zeit durchaus gängig. Ihre Sichtweise des Frauseins geht aber noch über diese Typisierung hinaus: Sie sieht die Individualität, die Einzigartigkeit des Einzelnen, auch die Einzigartigkeit jeder Frau in ihrer jeweiligen Begabung. Diese gilt es pädagogisch zu fördern, damit die Frau ihren spezifischen Auftrag erfüllen kann, der über Kinder, Kirche und Küche hinausgeht.

17:15 Uhr

Regens Dr. habil. Tonke Dennebaum
Leiter des Pastoral- und Ausbildungsseminars
Bischöfliches Priesterseminar St. Bonifatius

„Glauben an das eigene Sein und Mut zum eigenen Sein“. Edith Stein und die Berufung der Frau

Für Edith Stein ist klar: Es reicht nicht aus, nur abstrakt von der „Berufung der Frau“ zu sprechen. Immer muss man auch die individuelle Person im Blick behalten. Vor diesem Hintergrund gilt es, die Überlegungen Edith Steins zur Mädchenbildung und zur Aufgabe der Frau mit ihrer eigenen Biographie und ihrem Glauben in Beziehung zu bringen. Dabei zeigt sich, dass der Ansatz Edith Steins ebenso wegweisend wie herausfordernd ist – und nicht frei von Spannungen.

18:15 Uhr

Prof. Ingeborg Gabriel
Universität Wien

Edith Stein und die Frauenfrage heute.

Das Thema Frau beschäftigte Edith Stein in allen Phasen ihres Lebens. Ihre Fragen sind bis heute bedeutsam. Wenn Mann und Frau Ebenbild Gottes sind: Was bedeutet das für die gesellschaftliche und kirchliche Frage der Gleichheit und wie kann äußere wie innere Freiheit erlangt werden, um sich auch für andere einzusetzen?

Moderation der Tagung: MMag. Renate TOLUNAY OCDS

 

Tagungsort: Teresiensaal des Karmelitenklosters, 1190 Wien, Silbergasse 35

Veranstalter
Edith Stein Gesellschaft Österreich (ESGÖ)
Teresianischer Karmel in Österreich

Anmeldung:

Tel. +43 (0)5 01 322 20 70
oder per e-Mail an info@edith-stein-gesellschaft.at

Tagungsbeitrag: € 20,–

für ESGÖ-Mitglieder € 10,–
für Senioren 15,–
Studenten u. a. Ermäßigungen € 7,-
freier Eintritt für Studenten, die ESGÖ-Mitglieder sind

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